Die Buchemer Huddelbätze

Wer schon einmal die Buchemer Faschenacht miterleben durfte, staunt über die große Zahl der Huddelbätze in ihren bunten Kostümen, und er kommt zu dem Ergebnis, dass eigentlich jeder Buchener ein solches Kostüm besitzt. So ist es auch - fast!

 

Die Huddelbätze sind seit langer Zeit die markantesten Buchener Narrengestalten. Es ist immer beeindruckend, wenn sie in großer Zahl auftreten, früher wie heute. Bereits in den Jahren 1799, 1800 oder um 1820 nahmen die Huddelbätze so 'überhand', dass sogar die Bürgerwehr gegen sie ausrücken musste.

 

Die Huddelbätze sind Lichtgestalten, die den Frühling symbolisieren, Zeichen der Lebendigkeit, die immer in Bewegung sind und eine Rute aus Birkenreisig schwingen. Die Reiser werden wie eh und je in der letzten Raunacht geschnitten und zu Ruten gebunden. Sie stellen ein Fruchtbarkeitssymbol dar, und das Schlagen damit hatte früher einen rituellen Charakter.

Die Anfertigung eines Huddelbätzkostümes erfordert einen großen Zeitaufwand. Etwa 2000 farbige und gemusterte, etwa 12cm lange und 2cm breite, rechteckige Stoffflecken werden in Reihen, sich gegenseitig überlappend, auf einen dünnen 'Anzug' genäht. Dazwischen werden eine größere Anzahl kleiner Glöckchen angebracht. Beim Auftritt trägt man zusätzlich am Arm- und Fußgelenk Schellenbänder.

 

Selbst beim normalen Gehen sind die Huddelbätze schon von weitem zu hören.
Beim Hüpfen und Springen sollten durch die Glocken Dämonen und böse Geister vertrieben werden.

Das Kostüm wird durch einen gestärkten Rüschenkragen aus Tüll, weißen Handschuhen und einen ca. 60cm hohen mit bunten Flecken besetzten Spitzhut vervollständigt. Die Huddelbätze tragen keine Masken.

Wenn jetzt die Stadtkapelle Buchen den 'Kerl wach uff....' spielt, fängt das frohe Treiben an, denn mit dieser Musik beginnen die Huddelbätze zu leben. Zur Freude aller!